Samstag, 12. November 2011

Die nachtblaue Streunerin



Wir haben ihn platt gemacht, den Hund.
Der Hund hat uns ge-hundst. Immer.
Ihr Chaos-Katzen, ihr g’schlamperten Weiber, hat er gebellt,
überall liegen die Tannenzapfen rum im Wald,
nadelt’s aus den Bäumen, wachsen die Schwammerl wie sie wollen
und kriechen die Brombeer-Ranken kreuz und quer.
Und wer ist schuld?
Wir, die Eichkatz, die Wildkatz und ich, die nachtblaue Streunerin.

Ordnung muss sein, sacklzefix, Bluat von der Katz, hat er geknurrt.
Er. Dass er sich nicht schämt, der Hund.
Ein Hund ohne Herr ist ein armer Hund. Platz! Sitz! Kusch! Fass!
Es hat ihn gefreut, dass er folgen darf, dass er aufs Wort pariert.
Dass er dem Herrn die Hasen jagt, den Füchsen in die Röhre kriecht,
die Fasanen aufstöbert. Dass er hetzt, bellt, fasst und vor die Flinte treibt. Wir, die Eichkatz, die Wildkatz und ich,
die nachtblaue Streunerin,
wir wildern nur in seinem Wald. Wir sind bloß Miezies, Muschis,
Schmuse- und Steichelkatzen.

Jetzt hat er’s. Wir haben ihn so lang gestreichelt, bis er platt war.
Platt wie ein Fußabstreifer. Miau.

1 Kommentar:

  1. giggle
    großartig
    freu mich auf das buch
    fröhliche sonntagsgrüße
    birgit

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