Dienstag, 19. März 2013


Sonntagsausflug am 17. März 2013


Weil ich ohne Auto bin – so kann man auch leben – werde ich von Karin am Regensburger Hauptbahnhof abgeholt, denn heute lesen wir vom Schriftstellerverband Ostbayern auf dem Adlersberg beim Prösslbräu um 15 Uhr für Kinder.

Adlersberg? Klingt schon mal gut. Prösslbräu: ebenfalls.
Es dauert, bis man aus Regensburgs Westen rauskommt und endlich an der breiten, silbern glänzenden Donau entlang fährt, bis man links abbiegt und in die Hügel hineinfährt. Es sind nicht die bewaldeten, dunklen vom Bayrischen Wald, sondern glatte, märzwiesenbaune Höhen des Jura. Ein paar Gehöfte sind wie von leichter Hand verstreut und man muss nichts Grelles, aldimäßiges anschauen. Dann kurvt das Auto den Adlersberg hinauf, der oben eine kreisrunde Mauerkrone trägt, aus flachen, höchst lebendig geschichten grauen Steinplatten. (Siehe Foto). Eine Torhaus, eine kurze laublose Lindenallee, die zum Wirtshaus führt, alles ist noch durchsichtig, vom starken Wind durchbraust.

Der Schwellenstein an der Tür ist zur Mulde ausgetreten. Wir tauchen ein in die Wärme, Essensgerüche und den Ton, wenn viele Menschen angeregt miteinander reden. Ich steh Bedienungen im Weg und endlich finden wir einen freien Tisch. Ich brauch keine Speiskarte, ich weiß was ich will: einen Schweinsbraten. Selten hab ich einen so guten, lockeren, selbstgemachten Knödel in eine Soß’ mit feinem Kümmelaroma getaucht.
Um drei lesen wir dann fünf Kindern und sieben Begleitpersonen was vor: Helmut sein Ratisbonerl, dessen Bilder man auf dem Labtop-Monitor verfolgen kann und ich aus meinem Gemischtwarenladen mit Elfen, Sauriern und einem hölzernen Karussel-Schwein. Es gelingt wieder: diese aufmerksamen Augen der Kinder und das Glucksen der Erwachsenen. Und danach bin ich froh und gleichzeitig erschöpft.
Ich dreh noch eine Runde in der frischen Luft innerhalb der Mauer. Von der ehemaligen Klosterkirche der Dominikanerinnen bin ich beeindruckt und fotografiere auch noch einen Heuwagen mit Ausblick.
 

Dann fahren Karin und ich hochzufrieden zurück. Drunten an der Donau entlang, entdecke ich eine Reihe skuriler, steinerner Bildhauereien, römischen Grabdenkmälern gleich, Gruppen von Köpfen, Reihungen heidnischer Götter. Faszinierend! Da muss ich wieder hin!