Freitag, 12. April 2013


Türkische Walnussröllchen


Ich habe in den letzten Wochen eine kleine Kreativ-Schreibgruppe geleitet. „Spaß am Schreiben“ war das Motto. Weil selbst Spaß auspowert, gab es immer eine Teepause, in der man ratschen und sich erholen kann.
Ich habe einige Seminare bei Jürgen vom Scheidt und Ruth Zenhausern in Müchen mitgemacht. Bei ihnen gab’s in der Pause immer Tee mit Keksen. Link: http://iak.talente.de

 Zum siebten und letzten Mal wollte ich meiner Schreibgruppe etwas Besonderes in der Pause anbieten: Diese türkischen Walnussröllchen.
 Dazu macht man einen Hefeteig von einem halben Pfund Mehl, einer Prise Salz, einen gestrichenen Teelöffel Zucker, ½ Päckchen Trockenhefe, ein Ei und soviel Milch, dass es einen mittelfesten Teig ergibt. Nachdem er gegangen ist, teilt man ihn und walkt ihn in zwei dünne Flecken aus.
Mit flüssiger Butter bepinseln, Zucker darauf streuen, ca. 1 EL pro Fladen, danach grob gehackte oder gemörserte Walnüsse. Nicht zu dicht!
 Jetzt in der Mitte teilen und vom runden Rand her zu dünnen Würsteln aufrollen.
Man schneidet sie zwei Finger breit in Stückchen und setzt sie senkrecht auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Nach noch-maligem Gehen pinselt man oben einen Klecks Eigelb drauf.
Bei ca. 170 Grad backen bis sie golden sind. Die Wickelung ergibt einen leichten Blätterteig-Effekt und der Zucker, der unten Berührung mit dem Blech hatte, karamellisiert zu einer knusprigen Kruste. Mmh!

Das Blöde war, dass ich die Walnussröllchen zu Haus hab liegen lassen. Einfach vergessen!
Ich hab sie eingefroren und bringe sie nächste Woche frisch aufgebacken in den Malkurs mit. 

Dienstag, 19. März 2013


Sonntagsausflug am 17. März 2013


Weil ich ohne Auto bin – so kann man auch leben – werde ich von Karin am Regensburger Hauptbahnhof abgeholt, denn heute lesen wir vom Schriftstellerverband Ostbayern auf dem Adlersberg beim Prösslbräu um 15 Uhr für Kinder.

Adlersberg? Klingt schon mal gut. Prösslbräu: ebenfalls.
Es dauert, bis man aus Regensburgs Westen rauskommt und endlich an der breiten, silbern glänzenden Donau entlang fährt, bis man links abbiegt und in die Hügel hineinfährt. Es sind nicht die bewaldeten, dunklen vom Bayrischen Wald, sondern glatte, märzwiesenbaune Höhen des Jura. Ein paar Gehöfte sind wie von leichter Hand verstreut und man muss nichts Grelles, aldimäßiges anschauen. Dann kurvt das Auto den Adlersberg hinauf, der oben eine kreisrunde Mauerkrone trägt, aus flachen, höchst lebendig geschichten grauen Steinplatten. (Siehe Foto). Eine Torhaus, eine kurze laublose Lindenallee, die zum Wirtshaus führt, alles ist noch durchsichtig, vom starken Wind durchbraust.

Der Schwellenstein an der Tür ist zur Mulde ausgetreten. Wir tauchen ein in die Wärme, Essensgerüche und den Ton, wenn viele Menschen angeregt miteinander reden. Ich steh Bedienungen im Weg und endlich finden wir einen freien Tisch. Ich brauch keine Speiskarte, ich weiß was ich will: einen Schweinsbraten. Selten hab ich einen so guten, lockeren, selbstgemachten Knödel in eine Soß’ mit feinem Kümmelaroma getaucht.
Um drei lesen wir dann fünf Kindern und sieben Begleitpersonen was vor: Helmut sein Ratisbonerl, dessen Bilder man auf dem Labtop-Monitor verfolgen kann und ich aus meinem Gemischtwarenladen mit Elfen, Sauriern und einem hölzernen Karussel-Schwein. Es gelingt wieder: diese aufmerksamen Augen der Kinder und das Glucksen der Erwachsenen. Und danach bin ich froh und gleichzeitig erschöpft.
Ich dreh noch eine Runde in der frischen Luft innerhalb der Mauer. Von der ehemaligen Klosterkirche der Dominikanerinnen bin ich beeindruckt und fotografiere auch noch einen Heuwagen mit Ausblick.
 

Dann fahren Karin und ich hochzufrieden zurück. Drunten an der Donau entlang, entdecke ich eine Reihe skuriler, steinerner Bildhauereien, römischen Grabdenkmälern gleich, Gruppen von Köpfen, Reihungen heidnischer Götter. Faszinierend! Da muss ich wieder hin!

Sonntag, 17. Februar 2013

Körperbewusstsein

Sie ist schwer. Es drückt sie und sie mag's nicht. Aber fasten mag sie erst recht nicht, die Ursula. Es reicht, dass immer mehr weh tut, mal minder, mal mehr. Dass das ihre Zukunft ist. Und doch wird vieles weniger, der Strecke beim spazieren gehen, ebenso wie beim mutig sein, beim Ausflüge machen. Wo hin gehen wo sie noch nie war, sehen, was sie noch nie gesehen hat. So selten ist das geworden. Aus-Flüge, fliegen, leicht sein. Dinge leicht nehmen, spielerisch.
Mit einem Aszendenten im Steinbock, auf dem der Pluto hockt - vergiss es! Erdbrocken, zentnerschwer.
Aber oho, Mond im Schützen, da stürmt sie dahin im Idealen, im Weltweiten, yeah.


Samstag, 9. Februar 2013

Höhlentraum






















Wisst ihr noch wie’s war? fragt die Älteste.
Wie war’s? fragt die Jüngste.
Im Sommer, sagt die Älteste. Im Sommer war’s
Warm und hell und wir waren draußen.
Ja, ja, sagen alle. Und die Farben.
Die Sommerfarben: gelb, rot und blau.
Wisst ihr noch?
Blau schmeckt gut, sagt die Jüngste.
Rot auch und gelb. Und riechen. Wisst ihr noch
Wie der Regen riecht. Blau und nass.
Jetzt ist alles dunkel und kalt. Draußen
Ist die Große, die Holle. Sie schneit.
Wer will noch Nüsse? fragt die Älteste.












Beide Bilder Aquarelle 42 x 60 cm

Sonntag, 3. Februar 2013


Sehnsucht nach Farben

Winterlinge, Schneeglöckchen, ein versteckter Krokus.
Noch ist es nicht soweit. Aber bald, hoffentlich bald.


„Nach grüner Farb mein Herz verlangt“, fällt mir ein,
„in dieser trüben Zeit. Der grimmig Winter ist so lang,
der Weg ist mir verschneit.“
Morgens um fünf irr-lichtert das Blinken des Schneeräumautos durchs Schlafzimmer. Dann ist kein Weg mehr verschneit,
die Straßen sind geräumt für den Berufsverkehr. Um sieben dröhnen die kleinen Schneepflüge der Hausmeister unterm Fenster vorbei.


Heute aber ist Sonntag Morgen. Krähen weiden zuhauf auf der großen weißen Wiese zwischen den Wohnblocks, hacken durch den dünnen Schnee, hopsen, Rangordnungen beachtend, umher. Kein Auto bewegt sich. Ein Mensch führt seinen Hund Gassi. Der Himmel ist grau. Es schneit schon wieder. Wie hier an der Isar in Landshut.

Erst wenn die Krokusse blühen, wild und klein
in der großen Wiese, sind die Krähen verschwunden.
Ich glaube sie mögen dieses süße Lila nicht.

Samstag, 26. Januar 2013

 

Der lachende Engel von Regensburg

Er steht im Regensburger Dom, ihm gegenüber eine Jungfrau Maria. Ob sich die freut, dass sie "die Magd des Herrn" sein darf? Er, Gabriel, findet seine Botschaft
sicher lustig und froh. 
Das ist eine Replik des Erzengel-Kopfs im Fremdenverkehrsbüro von Regensburg.
Dort war ich am Samstag vor einer Woche.
Schon morgens um neun Uhr war geöffnet
und es war wunderbar warm.
Draußen an der Donau bei der Steinernen Brücke war's eisig. Gleich gegenüber steht das kleine Häusl der Wurstkuchl. Noch war nichts los, kein einziger Tourist. Deshalb hab ich meiner Neugierde nachgegeben und bin rein.

 Das ist die Tür zum inneren Gastraum, winzig, ein kleines Zimmer. Es gibt natürlich noch einen großen Gastraum im Nachbargebäude. Für die Massen, die sicher noch kommen würden. 

Auf diesem Rost werden die Würstl gebraten. Ein kleines Häuferl von 4 Stück lag da, es hat schon ein bisschen alt ausgeschaut. Ich hab's nicht fotografiert, geschweige denn bestellt und gegessen.

 Ich ging weiter und fand diesen interessanten Deckel im Pflaster für unterirdisch verlegte Leitungen.
Dann ging's in die Spiegelgasse, wo ich das Goldene Fass, ein Wirtshaus suchte und auch fand. 
Sie haben einen Saal, in dem ich ein paar Tage später spielen sollte. Auf der Bühne ein Tisch und ein Flachbildschirm. Der kam natürlich weg. Den Tisch hab ich mit schwarzen Tüchern verhängt und darauf mein kleines Theater, das kamishibei, gestellt.

Um wieder, wie hier im Sommer 2012 in Barbaras Bücherladen in Moosburg an der Isar
aus meinem Büchl
beim Regensburger Literaturbrettl
vorzulesen und dabei die Bilder im Original
im kamishibei zu zeigen.
Obwohl mein Schnupfen samt Heiserkeit noch nicht ganz vergangen waren, ist mir die Stimme nicht abgehauen.
Da kann der Engel leicht lachen.
Und ich auch.


Mittwoch, 16. Januar 2013

Atempause vorbei - Luft holen 

Nächste Woche werde ich mich mit dem Regensburger Literaturbrettl treffen oder es sich mit mir, wie die Veranstalterinnen behaupten:


Das Regensburger Literaturbrettl trifft... Ingrid Kellner,

Foto: Topp Tipp !!!  Das Regensburger Literaturbrettl trifft...
am  23. Januar 2013

Ingrid Kellner
                             
Die Autorin und Illustratorin Ingrid Kellner liest aus ihrem Buch
„Venus und ihre Schwestern einige bairisch-tibetansch-astologische Kurzgeschichten vor.

Dazu zeigt sie ihre Illustrationen im Kamishibei, das ist ein aus Japan kommendes Bildertheater



 Am 23. Januar liest die Autorin und Illustratorin Ingrid Kellner aus Landshut aus ihrem Buch
„Venus und ihre Schwestern" einige bairisch-tibetansch-astologische Kurzgeschichten vor.

Dazu zeigt sie ihre Illustrationen im Kamishibei, das ist ein aus Japan kommendes Bildertheater.

Venus und ihre Schwestern:
Kurze Geschichten, z. B. wie Jupiter der Zirkusdirektorin Anassa nachläuft, wie Venus und Mars ein wildes Paar auf dem Motorrad sind und eine amerikanische Computerheldin zwischen Jurten und Yaks sexy durch die Tundra stöckelt. Zauberhafte poetische Gegenwelten zwischen Fantasie-Tibetanien, bairischer Hochalm, Astro-Mythologie und Gemüsegarten-Geborgenheit...
 

Kulinarisch verwöhnt sie wie immer während der Lesung Annemarie Vom Fassl
Eintritt 5,00 € / 4,00 €
Wir freuen uns auf viele GästeMarita A. Panzer und Karin Holz 

Weitere Termine

Regensburger Literaturbrettl:

23. Januar 2013; Ingrid Kellner
20. Februar 2013; Rolf Stemmle
27.März 2013; Udo Kaube und Sigi Schüller
24. April 2013; Manfred Fock
22. Mai 2013; Leonhard F. Seidl
26. Juni 2013; Werner Gerl
Sommerpause


Man kann/frau kann auch das obige Büchl bei amazon bestellen. Oder in der Buchhandlung deiner/eurer Wahl.

Ich freu mich schon auf die Veranstaltung. Hoffentlich ist bis dahin mein Schnupfen vorbei und meine Stimme nicht mehr heiser. Haltet mir die Daumen!
Danke, Gruß Ingrid

Dienstag, 15. Januar 2013

Dicke Pause

Danke für eure vielen lieben Kommentare! Ihr habt mich ermutigt, weiter zu machen.

Ulrike aus Leipzig, auch eine Illustratorin und Bildergarten-Macherin, hat über die Alpenkette im vorhergehenden Eintrag geschrieben:

" ... Da ist mir aufgefallen, die dritte Bergkuppe wird von einem Wesen mit zwei Augen und einer langen Nase angepustet. Das müsste schöne Funken geben, falls da ein Feuer im Berg ist."

Da ist aber garantiert noch Feuer im Berg! Wie sagt man so 

schön: der Berg kreisst.


Dieses Aquarell hab ich vor einer Woche gemalt.

Also, in Zukunft von Pause zu Pause,

herzlich, eure Ingrid

Donnerstag, 10. Januar 2013

Schlusspunkt


Ich hör auf mit meinem blog. Ich will kein schlechtes Gewissen mehr haben, weil ich so lange brauche, um einen neuen Beitrag zu erstellen und weil ich meine wenigen Besucher/Leser so lange warten müssen.
Meine Texte sind nicht locker-flockig getippt, sie sind sorgfältig formuliert und überarbeitet. "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit", wie schon Karl Valentin sagte.

Mir fehlt auch die Resonanz. Einige von denen, die meine Geschichten lesen, sagen es mir am Telefon, ganz wenige kommentieren, aber von den meisten, schätze ich, höre und sehe ich nichts. Das ist schade und turned ab.
(Zugeben muss ich, dass ich selbst auch keine fleißige Kommentiererin bin.)

Also, lasst es gut gehen!
Es grüßt herzlich Ingrid Kellner


Alpenkette, am iPad mit brushes gemalt, Jan. 2013