Sonntag, 17. Februar 2013

Körperbewusstsein

Sie ist schwer. Es drückt sie und sie mag's nicht. Aber fasten mag sie erst recht nicht, die Ursula. Es reicht, dass immer mehr weh tut, mal minder, mal mehr. Dass das ihre Zukunft ist. Und doch wird vieles weniger, der Strecke beim spazieren gehen, ebenso wie beim mutig sein, beim Ausflüge machen. Wo hin gehen wo sie noch nie war, sehen, was sie noch nie gesehen hat. So selten ist das geworden. Aus-Flüge, fliegen, leicht sein. Dinge leicht nehmen, spielerisch.
Mit einem Aszendenten im Steinbock, auf dem der Pluto hockt - vergiss es! Erdbrocken, zentnerschwer.
Aber oho, Mond im Schützen, da stürmt sie dahin im Idealen, im Weltweiten, yeah.


Samstag, 9. Februar 2013

Höhlentraum






















Wisst ihr noch wie’s war? fragt die Älteste.
Wie war’s? fragt die Jüngste.
Im Sommer, sagt die Älteste. Im Sommer war’s
Warm und hell und wir waren draußen.
Ja, ja, sagen alle. Und die Farben.
Die Sommerfarben: gelb, rot und blau.
Wisst ihr noch?
Blau schmeckt gut, sagt die Jüngste.
Rot auch und gelb. Und riechen. Wisst ihr noch
Wie der Regen riecht. Blau und nass.
Jetzt ist alles dunkel und kalt. Draußen
Ist die Große, die Holle. Sie schneit.
Wer will noch Nüsse? fragt die Älteste.












Beide Bilder Aquarelle 42 x 60 cm

Sonntag, 3. Februar 2013


Sehnsucht nach Farben

Winterlinge, Schneeglöckchen, ein versteckter Krokus.
Noch ist es nicht soweit. Aber bald, hoffentlich bald.


„Nach grüner Farb mein Herz verlangt“, fällt mir ein,
„in dieser trüben Zeit. Der grimmig Winter ist so lang,
der Weg ist mir verschneit.“
Morgens um fünf irr-lichtert das Blinken des Schneeräumautos durchs Schlafzimmer. Dann ist kein Weg mehr verschneit,
die Straßen sind geräumt für den Berufsverkehr. Um sieben dröhnen die kleinen Schneepflüge der Hausmeister unterm Fenster vorbei.


Heute aber ist Sonntag Morgen. Krähen weiden zuhauf auf der großen weißen Wiese zwischen den Wohnblocks, hacken durch den dünnen Schnee, hopsen, Rangordnungen beachtend, umher. Kein Auto bewegt sich. Ein Mensch führt seinen Hund Gassi. Der Himmel ist grau. Es schneit schon wieder. Wie hier an der Isar in Landshut.

Erst wenn die Krokusse blühen, wild und klein
in der großen Wiese, sind die Krähen verschwunden.
Ich glaube sie mögen dieses süße Lila nicht.