Mittwoch, 7. Dezember 2011

Die Süßwassernixe



Ich sah sie in Landshut auf den Ufersteinen vor dem Stadttheater sitzen: Sirena, die Süßwassernixe. Es war im Frühjahr, als die Pappeln am Ufer gegenüber die ersten hellgrünen Blätter zeigten.

Ich fragte Sirena, ob ich sie fotografieren dürfe. Sie hatte nichts dagegen. Aber weil die Aufnahme sehr verschwommen war, ergänzte ich das Foto mit Hilfe von „Brushes“, einem tollen Malprogramm, das auch David Hockney benutzt. Sirena fand sich sehr gut getroffen. Sie verabschiedete sich bald, denn sie wollte wieder isaraufwärts schwimmen, nach Moosburg.

Dort, in Barbaras Bücherstube, hat die Süßwassernixe kleine, postkartengroße Töchter. Nachts, wenn niemand in der Buchhandlung ist, schlüpfen sie aus ihren Cellophanhüllen, singen sirenensüße Sehnsuchtslieder von einem Schiff, das kommen wird und ihnen bringt den Einen, den sie so lieben wie Keinen und der sie glücklich macht. Die alte Nummer eben. Aber sie sind jung und müssen da durch! Danach bringt ihnen ihre Mutter Synchron-schwimmen bei. Diese Show will sie dem Intendanten des Niederbayerischen Städtetheaters in Landshut vorführen. Im nächsten Frühjahr, wenn die Pappeln wieder grünen, ist es soweit ..

Morgen Abend ist dort die Lesung. Haltet mir die Daumen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen