Samstag, 6. August 2011

Samstags-Vergnügen


Obwohl ich es jeden Tag könnte, radel ich gern am Samstag in die Stadt, die Altstadt von Landshut. Das Radel lass ich vor der Isar stehen und geh zu Fuß über die Brücke und durch die Theatergasse. So kann ich in Ruhe beim Bäcker am Eck die schönen Baiserringe und das glänzende Plundergebäck anschaun, über dem aufgeregte Wepsen im Zuckerrausch schwirren.
Am Marktstandl einer kleinen, älteren Frau gibt’s Steinpilze und Reherl. Kaufen geht nicht, die muss eine doch selber fangen. Aber ich hab's eh auf ihre Zwetschgen und Aprikosen abgesehen. (Der Hefeteig für eine „Zwetschgen-Pizza“ ist schon am Gehen.)

Zum ersten Mal in meinem Leben trau ich mich an selbstgemachte Salzgurken heran. Das Rezept hab ich schon vor Jahren aus dem Kochblog einer sparsamen Wiener Hausfrau ausgedruckt und in mein Sammelheft eingeklebt.
Links oben stehen die Uborka – Salzgurken von Klari Mama, einer Ungarin. Es gibt keine Mengenangaben, also folge ich mutig meiner Intuition, salze sie, geb den Balkon-Dill dazu und ein paar Semmel- und Brotscheiben und lass Wasser drüberlaufen.
Man soll die Gurken in den warmen Garten stellen, steht in der Beschreibung. Der Balkon tut’s auch, wo seit 2 Stunden die Sonne drauf knallt. Mal schaun, wie lang sie’s tut.
Die weißen Bohnen sind schon seit dem Frühstück eingeweicht. Ich stell sie mir türkisch/toskanisch zum Abendessen vor. Im Kühlschrank liegt ein scharfes Lammfleischwürstchen, das könnt gut passen. Dazu einen Schoppen Rotwein aus Österreich, von dem ich mir 3 Kartons hab liefern lassen – auch ein Novum in meinem Leben. Juhu, geht’s mir gut!
Ja, darf man das denn?, fragt meine Frau Saturna im Radix-Horoskop. (Für mich ist Saturn weiblich, eine sparsame, sorgfältige, pflichtbewusste, manchmal auch engherzig/geizige Frau.) Sie wird sofort von Merkur überredet, der in Personalunion mit Venus (ein Hermaphrodit?) im Widder steht. Die beiden überrumpeln sie regelrecht. „Du sparst enorm, wenn du den Rotwein im Keller hast.“ Und Venus schmeichelt: „Mach dir dein Leben schön auf deine alten Tag, du hast es verdient.“ Wo sie recht hat, hat sie recht.
P.S. Kann mir eine sagen, wie diese verflixte Typographie zu ändern ist. Im Entwurf ist alles schön dicht und in echt fitzelt alles so an den Fotos entlang. Frau Saturna kann sowas auch nicht ab :-)






7 Kommentare:

  1. lass dir's schmecken! eines schönen tages werd ich nach landshut fahren, weil's mich so "anweigt", was du alles kochst. ich selbst bin ja eine mäßige köchin - aber der paul interessiert sich sehr für's kochen. hat sich zum beispiel zu weihnachten ein messer gewünscht (voriges jahr ein kochbuch)und zum geburtstag eine rührschüssel...- guter ausgleich zu computerspielen!
    übrigens: kennt man bei euch überhaupt das wort "anweigen"? es gibt auch "anweigerisch machen", oder "g'lusten"

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  2. danke für deine mag-ich in meinem blog :)))
    bärige grüße
    birgit

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  3. Liebe Priska,
    nein, "anweigen" gibts nicht in bairisch, soweit ich weiß. Ein G'lust schon, auch einen Guster, ich glaub, das hab ich/hat man aus dem Österreichischen übernommen.
    Gehts dir gut? Ich freu mich auch, dass dein Paul, der 10-jährige?, mit Esslust und -sinnlichkeit gesegnet ist.
    Also, komm, es gibt einen Zug nach LA!

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  4. Hallo, Birgit-Bärin,
    magst du in meinem blog Mitglied werden? Dann könnt ich automatisch deinen blog angekündigt finden. Das würd mich freuen,
    herzlich, Ingrid

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  5. das hört sich wieder so lecker an! die gurken machen mich neugierig...berichtest du ob sie geschmeckt haben?

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  6. Nahmd Ingrid,

    Zum Layout: Einfach auf die entsprechenden Fotos klicken und im dann erscheinenden Fenster auf "zentriert" klicken (anstatt "links") müsste Deine Saturna optisch zufriedenstellen.
    Und anweigen :), "ohweing" gesprochen, ist mir auf Bayrisch schon geläufig. Aber mir hamms a ned weid bis Österreich.
    Gutnacht! Sam

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  7. Hallo Ingrid,

    leckere Sachen machst du - was ist mit dem Zwetschgenkuchen ?

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