Mittwoch, 9. November 2011

Bukolisches Gedicht



Herbst, die abschiedsreiche Zeit, war gekommen,
es wehten die Winde wohl her und wohl hin.
Auf Wiesen und Weiden, auf Berg und im Tal
fraßen Rinder das restliche Gras.
In der Toskana geschah’s. Scusi, oh Hirt,
sind wohl deine Tiere und rentiert sich ihr Fraß?
Freilich, Fremder, was zweifelst du dran?
Zweimal am Tag gehn sie zum Melken
Und munter plätschert die weiße Flut in den Tank.
Sauber und schnell zum teuren Produkt veredelt:
Zu Mascarpone, Mozzarella, Parmigiano, Pecorino.
Panna cotta, Gorgonzola, Fontina und –
Halt ein, bukolischer Hirte, stopp it!
Im Mund das Wasser läuft mir zusammen und
hör nur, wie mein Magen mault.
Buon appetito!, wünscht der Bursche auf italienisch
und deutet auf die nächste Trattoria.
Muh, muh machen die Kühe, astrein auf bairisch.
Wer hatte es ihnen wohl beigebracht?

2 Kommentare:

  1. Das ist wieder ganz toll, das Gedicht und das "Kastl"!
    Es ist eine Freude, diese Postings zu lesen. Vielen Dank dafür!

    Alles Liebe,
    Shushan

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  2. Und mich freuts, dass es dich freut. Danke!

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